Impressionen der großen Autoshow
Rund 150.000 Besucher werden insgesamt erwartet. Am Presse- und Händlertag (Mittwoch, 11. Jänner 2017) luden Vienna Autoshow Veranstalter Reed Exhibitions, der Verband der österreichischen Automobilimporteure, das Bundesgremium des Fahrzeughandels und die österreichische Bundesanstalt für Statistik zu einer gemeinsamen Pressekonferenz. Mit am Podium war auch Bundesminister Mag. Jörg Leichtfried, ressortzuständiges Regierungsmitglied für Verkehr, Innovation und Technologie.
Zukunft unserer Autos ist elektrisch und selbstfahrend
„Die Zukunft unserer Autos ist elektrisch und selbstfahrend. Die Technik wird uns Menschen im Auto immer mehr Aufgaben abnehmen, der Straßenverkehr wird dann komfortabler und sicherer. Elektroautos werden den Verkehr umweltfreundlicher und damit gesünder für uns alle machen. Mit doppelt so vielen Neuzulassungen haben wir 2016 bei den E-Autos einen kleinen Boom erlebt. Diesen Trend beschleunigen wir mit unserem E-Mobilitätspaket“, so Verkehrsminister Jörg Leichtfried. Ziel ist es, Österreich bis 2020 elektrofit zu machen. Dafür haben Verkehrsministerium, Umweltministerium und Auto-Importeure ein gemeinsames Maßnahmenpaket in der Höhe von 72 Millionen Euro auf den Weg gebracht. Dieses umfasst unter anderem Ankaufprämien für Elektro-Fahrzeuge, den flächendeckenden Ausbau von E-Ladestationen und eine eigene grüne Nummerntafel für E-Autos. Die Forschung und Entwicklung von selbstfahrenden Autos fördert das Verkehrsministerium mit rund 20 Millionen Euro. Es ermöglicht zudem allen interessierten Unternehmen neue Systeme auf Österreichs Straßen zu testen.
38,1 % der Messebesucher planen Autokauf
In seinem Redestatement betonte Benedikt Binder-Krieglstein, Geschäftsführer von Reed Exhibitions, die starke Partnerschaft und die Strahlkraft der Show: „Die Vienna Autoshow ist ein Best Practice Beispiel für eine extrem erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen zwei Industry-Leadern: den Österreichischen Automobilimporteuren und Reed Exhibitions. Sie ist zudem die wohl wichtigste Präsentationsbühne für die Autobranche in Österreich. Die auf der Messe vorgestellten Neuwagen, die technischen Neuheiten und die immer stärker in den Fokus rückenden, nachhaltig ökologischen Errungenschaften bei den Alternativantrieben geben den Takt für die Verkaufssaison 2017 an. Immerhin planten laut der Besucherbefragung auf der Vienna Autoshow 2016 38,1 Prozent aller Messebesucher den Kauf eines Autos, davon dachten gut zwei Drittel (67,8 %) an den Kauf eines Neuwagens. Dabei sein lohnt sich also.“
2016, ein ausgesprochen gutes Jahr
„Für die österreichische Automobilbranche war 2016 ein ausgesprochen gutes Jahr – bezogen auf die Pkw-Neuzulassungen war es das drittbeste Jahr in der jüngeren Automobilgeschichte“, zog der Sprecher der österreichischen Automobilimporteure, Günther Kerle, Bilanz. Dies liege zum einen an den positiven Absatzzahlen, die im Gegensatz zu früheren Jahren nicht von strategischen Kurzzulassungen herrühren, sondern ein echtes Wachstum des Marktes widerspiegeln. Zum anderen konnten im vergangenen Jahr unter anderem mit dem Elektromobilitäts-Förderpaket und der KFG-Novelle wesentliche Fortschritte in den derzeit wichtigsten Bereichen für die Branche erzielt werden. Negativ beurteilte Kerle hingegen die einseitige öffentliche Debatte zum sogenannten Dieselprivileg: „Es ist mir schleierhaft, wie man vor dem Hintergrund, dass die Autofahrer ohnehin schon im europäischen Vergleich überdurchschnittlich finanziell belastet werden, überhaupt von einem ‚Privileg‘ sprechen kann – nur, weil Benzin eben noch höher besteuert ist.“ Die Automobilbranche gilt als eine der innovativsten Branchen derzeit. „Im Sinne des Wirtschaftsstandortes Österreich ist es ungemein wichtig, die Branche nicht andauernd an den Pranger zu stellen, sondern im Gegenteil, bei all diesen Entwicklungen vorne mit dabei zu sein“, stellte Kerle fest.Mit 329.604 Pkw-Neuzulassungen um 6,8 % mehr als im Jahr 2015Dr. Peter Laimer, verantwortlich für die Kfz-Zulassungsstatistik bei Statistik Austria, präsentierte die Zahlen für das Jahr 2016. „Wie bereits im Vorjahr entwickelte sich die Zahl der Pkw-Neuzulassungen 2016 positiv“, so Peter Laimer. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 329.604 Pkw neu zugelassen – das entspricht einer Zunahme von 6,8 % gegenüber dem Jahr 2015 (Anm.: 308.555). „Wenngleich Benzin und Diesel nach wie vor die häufigsten Kraftstoffarten sind, legen alternativ betriebene Pkw zu, wobei die Anzahl auf 9.028 Stück und damit seit 2007 auf das Neunfache anstieg“, betonte Laimer.Elektro-Pkw steigen: Plus von 128,1 % im Vergleich zu 2015Benzin-Hybrid Pkw konnten um mehr als die Hälfte zulegen ( 55,5 %), ausschließlich elektrisch betriebene Pkw um mehr als das Doppelte ( 128,1 %) auf 3.826 Stück. Wie bereits 2014 und 2015 nahmen auch 2016 die Neuzulassungen der Lkw gegenüber 2015 um 9,9 % auf insgesamt 39.958 Stück zu und erreichen damit einen neuen Höchstwert. „Die Neuzulassungen von einspurigen Kfz liegen im Jahr 2016 mit 43.621 Stück um 12,5 % über dem Vorjahreswert – damit konnte die Negativentwicklung der vergangenen sieben Jahre beendet werden“, führte Peter Laimer abschließend aus.
Angebote und technische Entwicklungen für Absatzplus förderlich
KommR Ing. Klaus Edelsbrunner, Obmann des Bundesgremiums des Fahrzeughandels, thematisierte die Gründe für die guten Neuzulassungszahlen: „Auch wir waren überrascht, dass sich die Neuzulassungen für Pkw und Kombi so gut entwickelt haben. Zurückzuführen ist dies meiner Ansicht nach auf mehrere Effekte. Einerseits sind es natürlich die sensationellen Angebote, welche der Fahrzeughandel derzeit seinen Kunden macht. Dies betrifft sowohl den Bereich Aktionen, Rabatte, Leasing- sowie Finanzierungsangebote. Andererseits hat sicher die Steuerreform geholfen, und die kaum mehr vorhandenen Zinsen führen dazu, dass der Konsument das Geld doch lieber ausgibt. Auch die technische Entwicklung bietet immer perfektere Fahrzeuge an, wie Sie sich ja bei der Messe dann auch überzeugen können. Auch für das Jahr 2017 gehe ich davon aus, dass die Neuzulassungen wieder in etwa das Niveau des Jahres 2016 erreichen werden, das sind 315.000 bis 330.000 Stück Neuwagenzulassungen. Die bereits beschlossene E-Mobilitätsförderung sollte um Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb erweitert werden, da neue E-Autos für viele Autofahrer nicht geeignet sind (Stichwort: Lademöglichkeit z.B. im städtischen Bereich bzw. Vielfahrer). Interessenspolitisch liegt mir besonders die Verbesserung der Ertragskraft der Kfz-Betriebe am Herzen.“